Die «Schwarze Erle» ist Geschichte

Mit einem grossen Polizeieinsatz ging am Mittwochnachmittag die Besetzung an der Schwarzwaldallee zu Ende. Die Polizei spricht jedoch nicht von einer Räumung.

Der Besitzer will die bislang geduldeten Besetzer nicht mehr im Haus.

Vor dem besetzten Haus an der Schwarzwaldallee sitzen die bisherigen Bewohner desillusioniert am Boden. Einer nach dem anderen verschwindet mit dem Eigentümer im Haus und kommt mit seinen Habseligkeiten wieder raus. Begleitet wird die Aktion von gut einem Dutzend Polizisten, die das Gebiet um die «Schwarze Erle» grossräumig abgesperrt haben.

«Es handelt sich hier nicht um eine Räumung», sagt Polizeisprecher Martin Schütz vor Ort. Ein Räumungsbefehl oder ein Strafantrag habe nicht vorgelegen, als die Polizei gegen 13.40 Uhr beim besetzten Haus ankam. «Wir führen nur einen Sicherungseinsatz durch.»

Der Besitzer des Hauses habe den Zustand der Liegenschaft überprüfen und dem Kollektiv mitteilen wollen, dass es raus müsse, sagt Schütz weiter. Er habe sich dafür Zutritt zur Liegenschaft verschafft, worauf die Situation zu eskalieren drohte.

Das bestätigen die zwei Männer vom Schlüsseldienst, die die Situation vor Ort beobachten.

Die Polizei hat von den Plänen des Eigentümers gewusst. Weil es aber eben kein Räumungsbefehl gab, habe es sich zunächst um eine zivilrechtliche Angelegenheit zwischen dem Besitzer und den Besetzern gehandelt, sagt Schütz. «Wir kommen erst bei Schwierigkeiten ins Spiel.» Und diese waren da, als sich «eine gewisse Dynamik» entwickelt hatte und die beiden Parteien aneinander gerieten.

Das ist «nur ein Sicherungseinsatz».

Für zwei der fünf Besetzer, die sich zum Zeitpunkt des Einsatzes im Haus aufgehalten haben, endet die Aktion in einer Strafanzeige wegen Hausfriedensbruch. Dies, weil sie sich anfangs geweigert hätten, das Haus zu verlassen, sagt Schütz. Jetzt seien aber alle draussen.

Die Schaulustigen, die von der Polizei zurückgedrängt wurden, verschwinden langsam. Ein paar Absperrbänder werden entfernt, es wird ruhiger. Der 30er-Bus fährt immer noch einen Umweg. Die Polizei ist noch da – mit den zwei vom Schlüsseldienst, die das Haus am Ende noch verschliessen müssen.

https://tageswoche.ch/gesellschaft/hausbesetzer-wollen-sorge-tragen-und-hoffen-auf-legale-zwischennutzung/

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