Eine ungewollt klebrige Parkbusse, die doch nur Glück verbreiten sollte

Eine Kommunikations-Agentur wollte mit einem Marketing-Gag «Glück verbreiten». Sehr zum Ärger von Autofahrern.

«Kubus Media» verewigt sich in der Geschichte des Marketings. (Bild: Renato Beck)

Eine Kommunikations-Agentur wollte mit einem Marketing-Gag «Glück verbreiten». Sehr zum Ärger von Autofahrern.

Wie machen wir auf lustige Art und Weise so auf uns aufmerksam, dass wir gleich zeigen können, was wir können? Das mag sich das spitzbübische Agentur-Team von «Kubus Media» gefragt haben, höchst wahrscheinlich bei einem ordentlich grossen Bier. 

Die Lösung: mit Bussen. Jedem parkierten Auto, dem die Mitarbeiter von «Kubus Media» begegneten, hefteten sie einen «Überraschungszettel» unter den Scheibenwischer. Auf den zweiten Blick stellt sich dieser als Werbeflyer heraus, amüsanter Text inklusive. Dieser erklärt, dass sich «Kubus Media» weder für «Parkstile» noch «Kontrollschilder» interessiert, aber überzeugt ist, dass sie «erfolgreich kommunizieren» können und damit «Glück vermehren». 

Wetterfee verdirbt den Spass

Der Gag gelungen, das Schmunzeln der Autofahrer gewiss. Dumm nur, dass das Schmunzeln schneller weg war als der Zettel. Im Nachhinein wird sich die Agentur wohl wünschen, sie wäre in ihrem Metier geblieben: der digitalen Kommunikation. Denn unglücklicherweise liess sie ihre witzige Idee auf beschichtete Zettel drucken. Diese entwickeln in der prallen Sonne eine beachtliche Haftwirkung, Klebstoff gleich. Damit nicht genug: Auch der Regen machte den «Überraschungszettel zum Nervzettel». Statt Glück zu verbreiten, muss die Agentur jetzt Hilfe anbieten, um den Ärger abzukratzen.

Wenigstens bei den nicht Betroffenen hat «Kubus Media» ihr Ziel erreicht. Wer jetzt einem Autofahrer mit halb abgekratztem Glückszettel auf der Scheibe begegnet, kann mit ein bisschen Schadenfreude dennoch herzhaft lachen. Satz für Satz stapft die Agentur auf dem Flyer von einem Fettnäpfchen ins nächste und setzt sich am Ende mit ihrem Slogan vollends in die Nesseln: «Wir sind für mehr Freude, überall.» Nun ja, der eine oder andere Autofahrer hätte sich über eine echte Parkbusse vielleicht fast mehr gefreut.

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