Tausende Kurden demonstrieren in Strassburg für Freilassung Öcalans

Tausende Kurden haben am Samstag in Strassburg für die Freilassung des in der Türkei inhaftierten PKK-Chefs Abdullah Öcalan demonstriert. Die französischen Behörden gaben die Zahl der Protestteilnehmer mit 10’000 an, die Organisatoren sprachen von 45’000.

"Free Öcalan": Das fordern tausende Kurden in Strassburg (Bild: sda)

Tausende Kurden haben am Samstag in Strassburg für die Freilassung des in der Türkei inhaftierten PKK-Chefs Abdullah Öcalan demonstriert. Die französischen Behörden gaben die Zahl der Protestteilnehmer mit 10’000 an, die Organisatoren sprachen von 45’000.

Sie trugen Transparente auf denen ein „freies Kurdistan“ gefordert wurde, und grosse Bilder von Öcalan. Zudem forderten sie „Gerechtigkeit“ im Zusammenhang mit den Morden an drei Kurdinnen in Paris Anfang des Jahres.

Öcalan ist Gründer und Chef der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK). Er ist seit 1999 in der Türkei in Haft. Die türkische Regierung hatte vergangene Woche einer Delegation der Kurdenpartei BDP die Erlaubnis erteilt, Öcalan demnächst zu besuchen.

Laut Medienberichten wird beim Besuch ein Aufruf Öcalans für eine Waffenruhe seiner PKK-Rebellen erwartet. Öcalan verhandelt seit Dezember mit dem türkischen Geheimdienst über eine Friedenslösung.

Anfang Januar waren drei kurdische Aktivistinnen, darunter eine PKK-Mitbegründerin, im Kurdischen Informationsbüro durch mehrere Kopfschüsse getötet worden. Die Hintergründe der Tat sind bis heute unklar; PKK und die Türkei hatten sich nach dem Attentat gegenseitig für die Gewalttat verantwortlich gemacht.

In Gefechten und bei Anschlägen seit Beginn des PKK-Aufstandes gegen Ankara 1984 sind mehr als 40’000 Menschen getötet worden. Von ihrem ursprünglichen Ziel eines eigenen Kurdenstaates ist die PKK abgerückt und fordert nun mehr Selbstbestimmung für die rund zwölf Millionen Kurden in der Türkei.

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