Auf der Torhüterposition ist der FC Basel reich besetzt: Tomas Vaclik geht als vielgelobte Nummer 1 in seine vierte Saison, Mirko Salvi ist nach starken Leistungen beim FC Lugano zurück, der 20-jährige Djordje Nikolic gilt als hochbegabt, und in der U21 wird aller Voraussicht nach Jozef Pukaj die Nummer 1 – er ist 17 Jahre alt.
Wegen dieser Personalsituation hat Nachwuchsmann Dario Thürkauf den FC Basel verlassen. Zu klein waren seine Zukunftsperspektiven, er wechselt zu Werder Bremens zweiter Mannschaft. Ein zweiter Goalie wird aus gleichem Grund ebenfalls gehen: Djordje Nikolic dürfte leihweise für ein Jahr zum Challenge-Ligisten FC Schaffhausen und dessen Trainer Murat Yakin wechseln. So soll er Einsatzminuten sammeln, denn in der Basler U21 darf er als Serbe nicht spielen.
Salvi wird entsprechend die Nummer 2 hinter Vaclik. Germano Vailati sichert das Duo ab und wird vermehrt in das Torhütertraining eingebunden.
Bis zum Saisonstart ein weiterer Stürmer
Offen ist die Frage nach einem weiteren Stürmer. Bisher haben die Testspiele gezeigt, dass dem FC Basel auf dieser Position ein weiterer Spieler gut täte. Gegen Xamax testete Trainer Raphael Wicky vier Sturmspitzen, ausser Ricky van Wolfswinkel war keiner von ihnen so anspielbar, wie das auf dieser Position notwendig wäre.
Renato Steffen und Kevin Bua sind stärker, wenn sie auf der Seite spielen und von dort ins Zentrum stossen. Und Afimico Pululu, so hört man aus dem FCB, sei momentan noch eher einer für die letzten 20 als für ganze 90 Minuten. Beim FCB hofft man auf einen weiteren Stürmer bis zum Saisonstart.
Streller hofft auf einen Teileinsatz von Kuzmanovic
Ein Überangebot herrscht derweil im defensiven Mittelfeld. Und weil dort mit Wickys taktischen Ideen jetzt auch noch Matias Delgado infrage kommt, wird es eng für Zdravko Kuzmanovic. Die Schwierigkeit bei der Suche nach einem Verein ist, dass der Serbe im Unterhalt teuer ist und aus einer Verletzung kommt: Potenzielle Abnehmer verhalten sich deswegen zurückhaltend.
Streller hofft, «dass Kuzmanovic Ende dieser Woche medizinisch so weit ist, um am Samstag im Test gegen Sporting Lissabon zu einem Teileinsatz zu kommen». Es wäre ein Zeichen an den Transfermarkt, dass der Mittelfeldspieler einsatzfähig ist.
Offene Fragen bei den Aussenverteidigern
Auf der linken Abwehrseite setzt der FC Basel in Zukunt auf den Paraguayer Blas Riveros (19) und den Italiener Raoul Petretta (20). Keinen Platz mehr hat es für Adama Traoré, der allerdings noch immer in Basel ist und mit der U21 trainiert, während die Meistermannschaft ins Trainingslager nach Crans-Montana gereist ist. Interesse am 27-Jährigen gibt es vor allem von Vereinen aus der französischen Ligue 1 und 2, wobei der ivorische Nationalspieler für einen Unterklassigen kaum finanzierbar ist.
Auf der rechten Abwehrseite machten jüngst Gerüchte die Runde, wonach Michael Lang zu Galatasaray Istanbul wechseln könnte. Ein Angebot für den Schweizer Nationalspieler liege nicht auf dem Tisch, sagt Streller.
Omar Gaber ist hinter Lang die Nummer 2 und als ägyptischer Nationalspieler kaum zufrieden mit dieser Reservistenrolle. Die kleine Unsicherheit um Langs Verbleib führt aber dazu, dass die Basler den 25-Jährigen halten wollen. Denn auf der rechten Seite gibt es keinen Spieler aus dem Nachwuchs, der sich als Alternative anböte.
Mails und Telefonate häufen sich
Aktuell sind alle Wechselpersonalien spekulativ. Streller sagt: «Wir haben für keinen unserer Spieler konkrete Angebote.» Weil die Schweizer Liga aber sehr viel früher beginnt als andere europäische Meisterschaften, muss das nichts heissen.
Der Sportchef sagt: «Die Telefonate häufen sich, der Mailverkehr wird intensiver. Es kommt also Bewegung in den Transfermarkt.»
Der FC Basel trainert bis zum 15. Juli in Crans-Montana. Der Fokus liegt dabei nicht mehr auf intensiven Einheiten, sondern auf den zwei Testspielen: am 12. Juli gegen Athletic Bilbao (in Lens) und am 15. Juli gegen Sporting Lissabon (in Portalban).