Der FC Basel steht offenbar unmittelbar vor der Verpflichtung von Jean-Paul Boëtius von Feyenoord Rotterdam. Das 21-jährige Offensivtalent soll angeblich 2,5 Millionen Euro Ablöse kosten und wäre der Ersatz für den zu Dynamo Kiew abgewanderten Derlis Gonzalez.
Niederländische Fussballer hatte es in den Reihen des FC Basel schon lange nicht mehr. Adrie van Kraay war der erste (1984 bis 1985), André Sitek mit seinen 70 Spielen und 56 Toren für den FCB zwischen 1991 und 1993 derjenige, der die tiefsten Spuren hinterlassen hat. Und Marco Sas in der Saison 1997/1998 war der letzte Rotblaue aus den Niederlanden.
Der nächste könnte auch auf einer Flussfahrt rheinaufwärts zu seinem neuen Club gelangen: Jean-Paul Boëtius, der bei Feyenoord Rotterdam gross geworden ist und nun offenbar vor einem Wechsel zum FC Basel steht. Jedenfalls verdichtete sich die Nachrichtenlage im Laufe von Sonntag dahingehend. «Voetbal international», eine ernstzunehmende Quelle, meldet den Wechsel als beschlossene Sache. «VI»-Autor Martijn Krabbendam twitterte: «Er ist weg.»
Deal is helemaal afgerond, #Boëtius zelf akkoord met #Basel, #Feyenoord bereikte eerder al overeenstemming. Hij is weg.
— Martijn Krabbendam (@Mkrabby) 2. August 2015
Beim FC Basel heisst es lediglich: «Kein Kommentar», was man unter dem Eindruck der Nachrichtenentwicklung nur so interpretieren kann, dass die letzten Unterschriften unter die Transferpapiere eingesammelt werden. Angeblich soll der Spieler beim FCB einen Vierjahresvertrag erhalten.
Der Spieler spricht vom «idealen Schritt nach Basel»
Boëtius selbst macht schon keinen Hehl mehr daraus, wohin die Reise geht: «Feyenoord ist mein Verein, aber dies ist die beste Lösung», wird der Spieler vom «Algemeen Dagblad» zitiert und weiter: «Basel verfolgt mich schon lange, und dort wird mir das Gefühl gegeben, dass dies der ideale nächste Schritt ist.»
Der Flügelstürmer Jean-Paul Boëtius wäre die Verpflichtung, die der FCB ins Auge gefasst hat, nachdem er vergangene Woche Derlis Gonzalez für eine Ablöse von geschätzt über zehn Millionen Euro an Dynamo Kiew abgegeben hat. Mit dem Paraguayer verlor der FCB vor allem Schnelligkeit im Offensivspiel, und Sportdirektor Georg Heitz deutete an, dass man dies zu kompensieren trachte.
Boëtius‘ kometenhafter Aufstieg in Rotterdam
Boëtius, am 22. März 1994 in Rotterdam geboren, ist eine der grossen Versprechungen des niederländischen Fussballs. In der Eredivisie ging sein Stern kometenhaft auf, als er am 28. Oktober 2012 von Feyenoord-Trainer Ronald Koeman aus dem Hut gezaubert wurde und in der Startelf gegen Ajax Amsterdam auftauchte, ohne dass er zuvor zum Aufgebot der ersten Mannschaft gehört hätte. Der 18-Jährige markierte schliesslich in seinem ersten Spiel auch sein erstes Tor beim 2:2 im Klassiker des holländischen Fussballs.
Eineinhalb Jahre später, am 5. März 2014, debütierte er in Paris gegen Frankreich im Nationalteam. Für Feyenoord, bei dem er noch einen Vertrag bis 2016 hat, absolvierte er bis dato 64 Spiele (15 Tore) – mit seinem stärkeren rechten Fuss oft als Linksaussen eingesetzt. Zuletzt, so Beobachter des niederländischen Fussballs, stagnierte Boëtius‘ Entwicklung.
Boëtius, dessen Familie Wurzeln in Surinam hat, hat einen namhaften Cousin: Urby Emanuelson, ebenfalls Nationalspieler und gerade von der AS Roma zu Atalanta Bergamo gewechselt.
» Die Leistungsdaten von Jean-Paul Boëtius bei transfermarkt.ch
» Update, 3. August: Die Vollzugsmeldung: Der Vertrag steht – Jean-Paul Boëtius wechselt zum FC Basel