Um diese Geschichte zu erzählen, müssen wir kurz unappetitlich werden. Sehr sogar. Denn alles begann mit einem tragischen Unfall und darauf folgenden Gerüchten, Rattenrudel hätten die Unfall-Leiche angeknabbert.
Das Wortspiel mit dem Ort des Grauens (P-Ratteln) veranlasste uns, ein Expeditionsteam ins Baselbiet zu senden. Gemeinsam mit meiner investigativen Journalistenkollegin und ausgerüstet mit der Wildkamera untersuchte ich besagtes Quartier. Wir sprachen mit Gewerbetreibenden, Spaziergängerinnen und Waldarbeitern.
Alle hatten eine Rattengeschichte parat, selbst aber nie eines dieser Viecher gesehen. So installierten wir über drei Nächte unsere neu erworbene Wildkamera an ausgesuchten Stellen, um den Ratten auf die Schliche zu kommen. Dieser Kameratyp hat einen Bewegungssensor und einen Infrarotblitz. Bewegt sich etwas im Blickfeld, nimmt die Kamera Bilder auf und lädt sie auf eine Speicherkarte.
Nun ist es nicht alltäglich, in urbanem Gebiet eine solche Spionageeinrichtung zu installieren. Schliesslich gibt es einige Anekdoten von obskuren Fotos, auf denen Menschen – sich unbeobachtet wähnend – komische Dinge tun. Darum platzierten wir die Kamera ganz korrekt auf Rattenhöhe.
Doch die Ratten haben sich leider allzu gut versteckt. Keine wurde erwischt. Vielleicht fehlte ein Köder. Anyway, wenigstens erbeuteten wir am Ende ein paar Schnappschüsse von Füchsen.